Montag, 15. Juli 2013

Nahwärmenetz Nordhalben Süd - Gelungene Info-Veranstaltung




Zukunftsperspektive Nahwärmeversorgung für Nordhalben


Am Donnerstag 11. Juli 2013 fand um 19.30 Uhr in der Klöppelschule in Nordhalben eine Informationsveranstaltung der Energievision Frankenwald e.V. zum Thema „Mögliche Nahwärmeversorgung für den südlichen Ortsbereich in Nordhalben“ statt. Dieser Informationsabend wurde in Zusammenarbeit mit dem Büro Planwerk aus Nürnberg, das für die Umsetzung des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für das Obere Rodachtal zuständig ist, und der Initiative NohA (Nordhalben Aktiv) organisiert.
Nachdem im Ortszentrum in Nordhalben bereits ein bestehendes Hackschnitzelheizwerk mit einer angegliederten Nahwärmeversorgung für insgesamt rund 40 Liegenschaften seit über einem Jahr in Betrieb ist, gehen die Ideen für eine Gestaltung einer zukunftsträchtigen und regenerativen Energieversorgung für Nordhalben nun einen Schritt weiter. Auch im südlichen Ortsgebiet von Nordhalben - im Bereich der Nordwaldhalle – machen sich die Bewohner Gedanken, ob und wie eine derartige zentrale Wärmeversorgung nach dem bereits bestehenden Modell, auch für ihre Gebäude realisiert werden könnte. Eine erste Kontaktaufnahme von Interessenten erfolgte mit den Verantwortlichen des Vereins Energievision Frankenwald und dem Büro Planwerk. In Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Nordhalben wurde ein Fragebogen entwickelt und an die Anwohner im südlichen Bereich versandt, der die Interessenten an einem derartigen Projekt und die relevanten Verbrauchskennzahlen ermitteln sollte. Diese erste Fragebogenerhebung wurde durch den Verein Energievision Frankenwald ausgewertet und der Informationsabend am 11. Juli diente dazu, die Ergebnisse zu präsentieren und weitere Schritte im Hinblick auf die Weiterführung des Projektes zu diskutieren.
Unter Anwesenheit von ca. 80 interessierten Nordhalbener Bürgern begrüßte Bürgermeister Josef Daum insbesondere Herrn Johannes Schnabel – Projektleiter der Energievision Frankenwald - der mit seiner folgenden Präsentation durch den wesentlichen Teil des Abends führte. Insgesamt gab es einen Rücklauf im befragten Bereich der südlichen Siedlung von 58 positiven Antworten, die sich eine grundsätzliche Projektbeteiligung vorstellen können. „Dies stelle im Hinblick auf die 180 befragten Haushalte, einen sehr guten Wert für eine Ersterhebung dar“. Herr Schnabel ging weiterhin darauf ein, wie ein späterer wirtschaftlicher Betreib einer derartigen gemeinschaftlichen Wärmeerzeugungsanlage aussehen könnte. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines bürgerschaftlichen Nahwärmenetzes sei eine ausreichende Anzahl von Anschlussnehmern bezogen auf das später zu verlegende Nahwärmenetz. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die derartige Projekte mithilfe von Tilgungszuschüssen und zinsgünstigen Darlehen unterstützt, fordert eine Wärmebelegungsdichte im Netz, die einen späteren effizienten Betrieb gewährleiste. Hier liege man in Teilbereichen für das südliche Gebiet in Nordhalben noch unter dieser Kennzahl. Entscheidend hierbei ist, dass noch weitere Anschlussnehmer für das Projekt gewonnen werden können. Falls dies nicht gelingen sollte, müsste man sich Gedanken machen, in welchen Bereichen Abstriche gemacht werden und das Netz optimiert werden müsste. Für den Fall, dass die notwendige KfW-Förderung jedoch für das Gesamtprojekt anrechenbar sei, gab Herr Schnabel noch einen Ausblick. Hierbei könne nach einer ersten überschlägigen Kalkulation mit einem Vollkostenpreis gerechnet werden, der unterhalb der Beheizung mit Heizöl läge. Gerade im Hinblick darauf, dass die Mehrheit im befragten Bereich mit Heizöl heize, sei dies ein positives Argument für einen Anschluss an eine Nahwärmeversorgung“ so Schnabel.
Im Anschluss an die Ergebnispräsentation wurde über das geplante Projekt mit den anwesenden Bürgern diskutiert. Fragen, was die Hausanschlusskosten, die Anbindung an bestehende Heizungssysteme oder die Finanzierung und Förderung derartiger Anlagen betrifft, konnten hierbei gemeinsam besprochen werden. Neben Herrn Schnabel, stellte sich auch Herr Bernd Daum, einer der örtlichen Initiatoren des Projektes und Mitglied der NohA-Initiative, den Fragen aus dem Publikum.
Ein entscheidender Schritt für die zukünftigen Vorplanungen, die Konkretisierung und Bewerbung dieses Projektes war die Gründung einer Vorgesellschaft noch an diesem Abend. Die Vorgesellschaft mit dem Namen „Zukunftsenergie Nordhalben GbR“ dient als Ansprechpartner im Ort und führt weitere Planungsschritte im Hinblick auf die spätere Realisierung des Projektes durch. Insgesamt traten 17 Personen der neu gegründeten Gesellschaft bei. „Mit der Vorgesellschaft möchten wir Bewohner ansprechen und noch weitere Interessenten für dieses Projekt gewinnen“. „Später soll auch eine konkrete Machbarkeitsstudie eines Planungsbüro in Auftrag gegeben und mit dem Kapital der Vorgesellschaft finanziert werden“ stellte Herr Bernd Daum - einer der drei gewählten Geschäftsführer – als zukünftige Perspektive am Ende des Abends in Aussicht. 
von links: Herr Johannes Schnabel (Projektleiter Energievision Frankenwald), Nordhalbener Bürgermeister Bernd Daum, Wolfgang Knöchel, Gerd Wunder und Bernd Daum (drei gewählte Geschäftsführer der „Zukunftsenergie Nordhalben GbR“)
Foto: Lea Gulich/Planwerk
 

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