Dienstag, 21. Dezember 2010

Nordwald Markt - Nordhalbens neues "Kind"

Kann man Fortschritt einfach so erfinden und praktizieren?

Als im Mai 2010 die Türen der EDEKA für immer geschlossen wurden, ließ man sich mit Versprechungen zunächst ruhig stellen. Aber das Problem war damit noch lange nicht gelöst, das merkten leider bald alle. Erst nach langen, erfolglosen Verhandlungen wurde man sich der wirklichen Tragweite der Ereignisse bewusst. Nordhalben hatte wieder ein Stück Infrastruktur verloren. Ganz normale Dinge, die eigentlich im Grundgesetz verankert sind, haben in ohnehin schon geschwächten Grenzregionen offensichtlich plötzlich ihre Gültigkeit verloren. Gleiche Verhältnisse für alle....!?

Da mussten erst zwei Pensionisten aktiv werden. Sie konnten und wollten allen zeigen, was möglich ist, wenn man etwas nur will. Mit eiserner Disziplin wurde ein Konzept entworfen, Helfer wurden aktiviert, ihr neues „Kind“ hieß Dorfladen, aus Träumen wurden reale Pläne!
Binnen Kurzem waren über 50 Helferinnen und Helfer zu begeistern und zu aktivieren, damit diese Pläne nicht nur Kopfgeburten blieben.
Auch an zu Rate gezogenen Ärzten und Hebammen fehlte es nicht. Prof. Hahn erwies sich als exzellenter Kenner der Materie. Er brachte sein ganzes Team mit. Am Ende der drei-monatigen „Schwangerschaft“ mit dem entstehenden Kind Nordwald Markt stand eine „Sturzgeburt“ mit  Weltuntergang ähnlichem Schneegestöber und eisigen Temperaturen.
Sollten diese eisigen Temperaturen etwa die Vorboten sein für die Stimmung, die in Zukunft zwischen Experten und Eltern des Marktes herrschen würden?

Nein, bestimmt nicht! Bereits jetzt ist allen Beteiligten der Marktgründung bewusst: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr!
Die wirklichen Schwierigkeiten – die Aufzucht, der Schulgang, die Gesundheitspflege eines solch komplizierten „Kindes“ wie unser Nordwald Markt, beginnen erst jetzt.

Jetzt erst sind ehrliche „Paten“ und „Verwandte“ nötig, die das Baby in die Gänge bringen. Ganz gleich ob Geschäftsführer, Marktleiter, Mitarbeiterinnen oder der Beirat, oder, das Allerwichtigste: zufriedene, hilfsbereite Kunden, alle müssen jetzt an der Aufzucht dieses neuartigen Geschöpfes mithelfen – ohne Rücksicht auf Stand und Ansehen Das ist unser aller Kind! Ein Sprichwort sagt: ein ganzes Dorf erzieht das Kind. So soll es sein.

Was ist denn jetzt so fortschrittlich an diesem ziemlich groß geratenen Baby?
Es ist ein Gemeinschafts-Kind, alle müssen sich mit an seinem Wohlergehen beteiligen.
Es ist ein Kind mit sehr vielen Vätern, die Verantwortung tragen müssen und sich nicht einfach davon machen dürfen, wenn das Kind da ist. Das macht es besonders schwer, weil sich eigentlich niemand zuständig fühlt, aber doch alle Verantwortung haben.
Es ist ein „freies“ Kind. Das zu kapieren ist das Schwierigste. Noch nie gab es in Bayern einen so großen „Dorfladen“, für den sein Dorf zuständig ist.
Das genau wäre jetzt der Punkt, an dem wir es allen zeigen können: echter Fortschritt beginnt dort, wo ohne Zwang und Druck, ganz von einem selbst aus und mit Einsicht, Pflichterfüllung funktioniert. Beim Personal und beim Kunden

2 Kommentare:

  1. Wer sich in Träumen verfängt, wird ein böses Erwachen erleben.

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  2. „Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur der, der nicht geträumt hat.“
    Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), östr. Schriftstellerin

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