Zwei Wochen im September lebten und arbeiteten die Schweizer Bildhauerin Berta Shortiss und der Niederländische Künstler Matijn Smits im Nordhalbener Künstlerhaus.
Shortiss schuf die über zwei Meter hohe, sogenannte "Schiefertanne", die aus mehreren übergroßen Felsbrocken übereinander gesetzt wurde. Das Kunstwerk ziert den gerade entstehenden Skulpturen - Pfad. In elegantem Renaissance - Schwung zeigt sich die schwarz glänzende, ästhetisch glatte Skulptur, die alles Schwere des ursprünglich spröden Materials verloren hat und nun vielmehr den Charme wunderbarer Leichtigkeit verbreitet.
Bei aller Kunst darf die logistische Meisterleistung Otmar Adlers, des Initiators, Organisators und Motivators des Kunstpfades, nicht übersehen werden. Adler sichtete in den umliegenden Steinbrüchen geeignetes Material, stellte geeignetes Hub - und Transport- Gerät zur Verfügung oder organisierte Transporte, schuf geeignete Untergründe für die Aufstellung der Werke und wurde nicht müde, die Schiefer - Wünsche der Akteure zu berücksichtigen. Auch ihm gebührt großer Dank für seine selbstlosen Einsätze!
Leider konnte "sein" Skulpturenpfad nicht, wie ursprünglich geplant, in diesem Herbst noch eingeweiht werden. Bereits im August gesellten sich zwei Kunstwerke Volker Ullenbooms, der "Morpheus", bereits 2014 im Rahmen der HOLZ ART entstanden und Nordhalben als Geschenk überlassen! und die "Fünf Sinne", eigens für Nordhalben 2015 gefertigt, zu weiteren Werken. Die übergroße Skulptur "Antenna", von Smits 2014 ebenfalls für HOLZ ART geschaffen und dann Nordhalben geschenkt! muss wegen Materialproblemen auf seine endgültige Exponierung leider noch etwas warten. Wir werden zu geeigneter Zeit im Frühjahr weiter über dieses Projekt berichten.
Die Künstlerin Shortiss rang dem eigenwilligen Material Schiefer aber auch noch Aspekte ganz anderer Art ab. Im Atelier schuf sie kleine, feinsinnige, fast filigrane Werke; erst beim zweiten Hinsehen erkennt man tiefe Mehrdeutigkeit und Hintersinn. "Zwischenschichten" meint hier Bereiche menschlichen Seins, die uns nicht unbedingt zugänglich sind und nur künstlerisch abstrahiert in dem dunklen Schiefer ihre Projektionsfläche finden, aber auch dadurch erst für uns sichtbar werden.
Wunderbar andersartig war Smits Zugang zum schwarzen Frankenwald - Urgestein. Er ließ dem Material seine ursprüngliche Schwere, lenkte durch geschickte Farbgebung aber den Blick auf Strukturen, die dem Auge sonst verborgen geblieben wären.
Seine Thematik: "Ziegen, Schwalben, Scheunen", uns wohl allen bekannte Attribute des ländlichen Frankenwaldes, fanden sich in arttypischen, tiefen Spuren, vom Zahn der Zeit in den Stein eingegraben. So konnten zirkuläre Linien im Stein den Schwalbenflug verdeutlichen, schroffe, kantige Ebenen spiegelten den eigenwilligen Lauf der Ziegen und aufrecht ruhende Blöcke versinnbildlichten die Schwere von Menschen geschaffener Objekte. Bei der Abschlussveranstaltung verdeutlichte Smits noch einmal: Wenn man Tiere gestaltend eingreifen ließe, würde unsere Umwelt viel leichter und erträglicher gestaltet werden. Menschen müssen alles monströs übereinander türmen. So verstellen uns Hochhäuser den Blick in den Himmel. Die Bauwerke von Schwalben beispielsweise sind leicht, kaum merklich fügen sie sich in die Schöpfung ein.
Genau zur Halbzeit der Schieferwochen lud Smits Freunde, Nachbarn und sonntägliche Spaziergänger ein, sich selbst an Arbeiten mit Schiefer zu versuchen. Alle waren sich einig. Erst der geheimnisvolle, schwarze Untergrund kleiner Schiefertafeln, die in den phantasievollsten Formen zu finden waren, tritt Farbe in wahrlich neuen Qualitäten zu Tage und überrascht selbst seine "Schöpfer". Dabei wird jede noch so kleine und unbedeutende Schiefer - "Unterlage" zu einem kleinen Kunstwerk besonderer Art, wenn es erst einmal dem Steinbruch abgerungen und in neue Zusammenhänge gestellt wurde.
So gesehen waren die 1. Nordhalbener Schieferwochen ein weiteres kleines Highlight im Verlauf unseres Kunstjahres, bei dem heuer zwölf Künstlerinnen und Künstler in unserem Ort tätig wurden und uns mit ihrer Kunst bereicherten und beschenkten!
H.F. für NohA
Wunderbar andersartig war Smits Zugang zum schwarzen Frankenwald - Urgestein. Er ließ dem Material seine ursprüngliche Schwere, lenkte durch geschickte Farbgebung aber den Blick auf Strukturen, die dem Auge sonst verborgen geblieben wären.
Seine Thematik: "Ziegen, Schwalben, Scheunen", uns wohl allen bekannte Attribute des ländlichen Frankenwaldes, fanden sich in arttypischen, tiefen Spuren, vom Zahn der Zeit in den Stein eingegraben. So konnten zirkuläre Linien im Stein den Schwalbenflug verdeutlichen, schroffe, kantige Ebenen spiegelten den eigenwilligen Lauf der Ziegen und aufrecht ruhende Blöcke versinnbildlichten die Schwere von Menschen geschaffener Objekte. Bei der Abschlussveranstaltung verdeutlichte Smits noch einmal: Wenn man Tiere gestaltend eingreifen ließe, würde unsere Umwelt viel leichter und erträglicher gestaltet werden. Menschen müssen alles monströs übereinander türmen. So verstellen uns Hochhäuser den Blick in den Himmel. Die Bauwerke von Schwalben beispielsweise sind leicht, kaum merklich fügen sie sich in die Schöpfung ein.
Genau zur Halbzeit der Schieferwochen lud Smits Freunde, Nachbarn und sonntägliche Spaziergänger ein, sich selbst an Arbeiten mit Schiefer zu versuchen. Alle waren sich einig. Erst der geheimnisvolle, schwarze Untergrund kleiner Schiefertafeln, die in den phantasievollsten Formen zu finden waren, tritt Farbe in wahrlich neuen Qualitäten zu Tage und überrascht selbst seine "Schöpfer". Dabei wird jede noch so kleine und unbedeutende Schiefer - "Unterlage" zu einem kleinen Kunstwerk besonderer Art, wenn es erst einmal dem Steinbruch abgerungen und in neue Zusammenhänge gestellt wurde.
So gesehen waren die 1. Nordhalbener Schieferwochen ein weiteres kleines Highlight im Verlauf unseres Kunstjahres, bei dem heuer zwölf Künstlerinnen und Künstler in unserem Ort tätig wurden und uns mit ihrer Kunst bereicherten und beschenkten!
H.F. für NohA
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