Zukunftsperspektive
Nahwärmeversorgung für Nordhalben
Am
Donnerstag 11. Juli 2013 fand um 19.30 Uhr in der Klöppelschule in
Nordhalben eine Informationsveranstaltung der Energievision
Frankenwald e.V. zum Thema „Mögliche Nahwärmeversorgung für den
südlichen Ortsbereich in Nordhalben“ statt. Dieser
Informationsabend wurde in Zusammenarbeit mit dem Büro Planwerk aus
Nürnberg, das für die Umsetzung des integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes für das Obere Rodachtal zuständig ist,
und der Initiative NohA (Nordhalben Aktiv) organisiert.
Nachdem
im Ortszentrum in Nordhalben bereits ein bestehendes
Hackschnitzelheizwerk mit einer angegliederten Nahwärmeversorgung
für insgesamt rund 40 Liegenschaften seit über einem Jahr in
Betrieb ist, gehen die Ideen für eine Gestaltung einer
zukunftsträchtigen und regenerativen Energieversorgung für
Nordhalben nun einen Schritt weiter. Auch im südlichen Ortsgebiet
von Nordhalben - im Bereich der Nordwaldhalle – machen sich die
Bewohner Gedanken, ob und wie eine derartige zentrale Wärmeversorgung
nach dem bereits bestehenden Modell, auch für ihre Gebäude
realisiert werden könnte. Eine erste Kontaktaufnahme von
Interessenten erfolgte mit den Verantwortlichen des Vereins
Energievision Frankenwald und dem Büro Planwerk. In Zusammenarbeit
mit der Marktgemeinde Nordhalben wurde ein Fragebogen entwickelt und
an die Anwohner im südlichen Bereich versandt, der die Interessenten
an einem derartigen Projekt und die relevanten Verbrauchskennzahlen
ermitteln sollte. Diese erste Fragebogenerhebung wurde durch den
Verein Energievision Frankenwald ausgewertet und der
Informationsabend am 11. Juli diente dazu, die Ergebnisse zu
präsentieren und weitere Schritte im Hinblick auf die Weiterführung
des Projektes zu diskutieren.
Unter
Anwesenheit von ca. 80 interessierten Nordhalbener Bürgern begrüßte
Bürgermeister Josef Daum insbesondere Herrn Johannes Schnabel –
Projektleiter der Energievision Frankenwald - der mit seiner
folgenden Präsentation durch den wesentlichen Teil des Abends
führte. Insgesamt gab es einen Rücklauf im befragten Bereich der
südlichen Siedlung von 58 positiven Antworten, die sich eine
grundsätzliche Projektbeteiligung vorstellen können. „Dies stelle
im Hinblick auf die 180 befragten Haushalte, einen sehr guten Wert
für eine Ersterhebung dar“. Herr Schnabel ging weiterhin darauf
ein, wie ein späterer wirtschaftlicher Betreib einer derartigen
gemeinschaftlichen Wärmeerzeugungsanlage aussehen könnte.
Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines bürgerschaftlichen
Nahwärmenetzes sei eine ausreichende Anzahl von Anschlussnehmern
bezogen auf das später zu verlegende Nahwärmenetz. Auch die
Kreditanstalt für Wiederaufbau, die derartige Projekte mithilfe von
Tilgungszuschüssen und zinsgünstigen Darlehen unterstützt, fordert
eine Wärmebelegungsdichte im Netz, die einen späteren effizienten
Betrieb gewährleiste. Hier liege man in Teilbereichen für das
südliche Gebiet in Nordhalben noch unter dieser Kennzahl.
Entscheidend hierbei ist, dass noch weitere Anschlussnehmer für das
Projekt gewonnen werden können. Falls dies nicht gelingen sollte,
müsste man sich Gedanken machen, in welchen Bereichen Abstriche
gemacht werden und das Netz optimiert werden müsste. Für den Fall,
dass die notwendige KfW-Förderung jedoch für das Gesamtprojekt
anrechenbar sei, gab Herr Schnabel noch einen Ausblick. Hierbei könne
nach einer ersten überschlägigen Kalkulation mit einem
Vollkostenpreis gerechnet werden, der unterhalb der Beheizung mit
Heizöl läge. Gerade im Hinblick darauf, dass die Mehrheit im
befragten Bereich mit Heizöl heize, sei dies ein positives Argument
für einen Anschluss an eine Nahwärmeversorgung“ so Schnabel.
Im
Anschluss an die Ergebnispräsentation wurde über das geplante
Projekt mit den anwesenden Bürgern diskutiert. Fragen, was die
Hausanschlusskosten, die Anbindung an bestehende Heizungssysteme oder
die Finanzierung und Förderung derartiger Anlagen betrifft, konnten
hierbei gemeinsam besprochen werden. Neben Herrn Schnabel, stellte
sich auch Herr Bernd Daum, einer der örtlichen Initiatoren des
Projektes und Mitglied der NohA-Initiative, den Fragen aus dem
Publikum.
Ein
entscheidender Schritt für die zukünftigen Vorplanungen, die
Konkretisierung und Bewerbung dieses Projektes war die Gründung
einer Vorgesellschaft noch an diesem Abend. Die Vorgesellschaft mit
dem Namen „Zukunftsenergie Nordhalben GbR“ dient als
Ansprechpartner im Ort und führt weitere Planungsschritte im
Hinblick auf die spätere Realisierung des Projektes durch. Insgesamt
traten 17 Personen der neu gegründeten Gesellschaft bei. „Mit der
Vorgesellschaft möchten wir Bewohner ansprechen und noch weitere
Interessenten für dieses Projekt gewinnen“. „Später soll auch
eine konkrete Machbarkeitsstudie eines Planungsbüro in Auftrag
gegeben und mit dem Kapital der Vorgesellschaft finanziert werden“
stellte Herr Bernd Daum - einer der drei gewählten Geschäftsführer
– als zukünftige Perspektive am Ende des Abends in Aussicht.
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