Samstag, 19. Januar 2013

Abwasserentsorgung in Nordhalben

Nachdem wir auch unseren Landrat Herrn Oswald Marr in einem Schreiben um Unterstützung in Sachen Regenüberlaufbecken (RÜB) baten, lud er zu einem Treffen am 17. Januar ins Landratsamt ein.
Neben NohA nahmen an diesem Gespräch auch Vertreter vom Wasserwirtschaftsamt, vom Abwasserverband, vom Ingenieurbüro sowie Bgm. Josf Daum und einige Gemeinderäte teil.
Wir hatten die Möglichkeit, unsere Ansichten und Alternativen zum geplanten RÜB vorzustellen.
Wir erlebten einen Landrat, der die Disussion ergebnissoffen führte und nach anfänglicher Skepsis auf unsere Linie einschwenkte.
Die gesetzte Frist (31.12.2013) wird zunächst verlängert um die Alternativen ausreichend prüfen zu können. Damit ist das RÜB erst einmal "auf Eis gelegt".

Am Abend des gleichen Tages trafen wir uns mit dem Gemeinderat und besprachen die Ergebnisse. Nach einer sehr offenen Diskussion einigten wir uns auf ein gemeinsames Vorgehen, das in der nächsten Gemeinderatssitzung noch besprochen werden muss.
  1. Kanalbefahrung um Schwerpunkte des Fremdwassereinflusses zu ermitteln und zu beheben. (An Stelle von beschädigten Kanalbereichen könnte ein sogenannter Stauraumkanal eingesetzt werden, der bei Starkregen eine Rückhaltefunktion übernimmt. )
  2. Einführung eines Abwassersplittings um Versickerung zu fördern. (Alles was versickert, muss nicht zurückgehalten werden und entlastet damit unsere Kläranlage sowie das Kanalnetz)
Generell gilt, dass zunächst der Kanal saniert werden muss und erst dann über weitere Maßnahmen zu entscheiden ist.
Wenn wir für das gleiche Geld, das ein Rüb kostet unseren Kanal zum größten Teil saniert bekommen und damit evtl. den Bau eines RÜB umgehen können, haben wir sehr viel gewonnen. Das ist unser Ziel!

Wir übergaben als Entwurf einen 10-Punkte-Plan zur Abwasserentsorgung in Nordhalben an den Gemeinderat mit der Bitte um Durchsicht und Ergänzung bzw. Änderung.

Entwurf zur Abwasserentsorgung in Nordhalben:

1.   Für den Markt soll ein komplett neues Abwasserkonzept erstellt werden:
- Grundlagenermittlung (Wassermengen, Einwohnerprognose, versiegelte Flächen erfasse etc. / Februar - April
- Zustand der vorhandenen Kanal/Abwassseranlagen erfassen / März-April
 - Kamerabefahrung durchführen / März-Mai
- aktuellen Kanalnetzplan mit Schadensklassen erstellen / juni-Juli
- Fremdwassererfassung durchführen / wird bereits gemacht
- Fördermittel ermitteln / Januar-Februar- ...
- gemeinsame Infoveranstaltung Gemeinde u. NohA / Februar-März

2.   Generalentwässerungsplan erstellen und mit den Fachbehörden abstimmen. Daraus ergibt sich der erste Teil des erforderlichen Sanierungsbedarfs. / Sept.  -Okt.

3.   Beschlussfassung zur Einführung des Gebührensplittings /bereits erfolgt

4.   Änderung der Entwässerungssatzung / Sept.

5.   Erstellen neuer Gebührenbescheide / Sept. - Okt.

6.   Einführung des Gebührensplittings / Nov.

7.   Info-Veranstaltung zu Versickerungsmöglichkeiten. Theorie und Praxis / Mai-Juni

8.   Gemeindliche Grundstücke und Flächen haben Vorbildfunktion. Die Gemeinde soll die eigenen Flächen und Gebäude daher entsprechend vorbildhaft gestalten. Die Gemeinde geht darüber hinaus auf die Eigentümer großer versiegelter Flächen zu und begleitet Maßnahmen zur Entsiegelung und Versickerung. (Zuschuss, Beratung, Förderung) / Mai - Sept.

9.   Dorfumbau und Entsiegelung: Die Gemeinde, NohA und Planwerk erstellen ein Konzept zur Entsiegelung öffentlicher Flächen. Z.B. Abriss von Ruinen, Bau von Zisternen etc.
Die Planungen hierfür können ebenfalls bis Nov. -Dez. 2013 abgeschlossen sein . Diese Maßnahmen werden dann (später) im Rahmen des Dorfumbaues realisiert.  / Feb. - Okt.

10.  Ausschreiben der Bauarbeiten nachdem der Sanierungsbedarf auf Grundlage der oben genannten Punkte ermittelt wurde. Abstimmung mit den Fachbehörden. / Nov. - Dez.

Mit gutem Willen ist das alles noch im Jahr 2013 zu schaffen!

1 Kommentar:

  1. Gratulation NoaH,
    da habt Ihr ein Husarenstück gemacht.
    Der ganzen Zeit konnten wir im Internet lesen, dass der RÜB-Bau lt. Bürgermeister Josef Daum
    "alternativlos" ist und "sofort" begonnen werden muss und jetzt das !
    Wieviel Dosen hat der "Sepp" bei dem entscheidenen
    Gespräch beim Landrat wohl "geschnupft" ?
    Aber jetzt im Ernst:
    Glaubt ihr wirklich, dass der BGM. Daum & Co. Euch jetzt mit aller Kraft unerstützt?
    Da werden schon Bremsen eingebaut, damit das
    ambitionierte Vorhaben scheitert!
    Ihr wisst doch aus eigener Erfahrung (Nordwaldmarkt)was da alles gelaufen ist.
    Das macht mich allerdings auch schon wieder otimistisch, dennn trotz dieser "Widrigkeiten"
    so höre ich, läuft der Laden. Glückwunsch.
    Übrigens:
    Hat der BGM. Daum nun auch einen Anteil am Markt gezeichnet oder kauft wenigstens dort
    ein ?

    Gruß und "Daumen drücken"
    aus der Ferne



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